Kare Kano  

Titel (+alt.) Kare Kano
Kareshi Kanojo no Jijou
His and Her Circumstances
KKNJ
Episodenanzahl 26
Kategorie TV
Genre Comedy, Romance, Schoolkids
Erscheinungsjahr 1998
Studio Gainax
J.C.STAFF
Regisseur Anno Hideaki, Tsurumaki Kazuya
Chara Designer Hiramatsu Tadashi
Musik Sagisu Shiro
cel Info cels, stellenweise CG
Guu-rating

Beschreibung

Star des anime ist Yukino Miyazawa, und das wird auch sofort klar am Beginn der Serie, wie sie sich in Szene setzt. Sie wird von ihren Klassenkameraden und Kameradinnen verehrt, beneidet, fast angebetet, da sie schlichtweg perfekt ist. Perfekt in Auftreten nach Außen, perfekt in der Schule, perfekt in Allen. Und sie genießt diesen Ruhm. Sie kann gar nicht genug davon bekommen, sie ist die Nummer 1, und nur das zählt. Das, was die anderen über sie denken, ist wichtig, daher immer perfekt auftreten, bloß keine Blöße oder Frustration nach außen zeigen, das superkluge, hilfsbereite Mädchen spielen, das ist die Rolle ihres Lebens.

Ihr wirkliches Ego ist gut vor der Öffentlichkeit versteckt und kommt nur zu Hause zu Tage. Dort ist sie ein ungepflegtes, im Trainingsanzug rumlümmelndes Mädchen, das eher auf modernen J-Pop steht, als auf irgendwelche Klassiklieder.

Auch tollt sie gerne mit ihren beiden kleinen Geschwistern Tsukino und Kano rum, darüber hinaus ist ihre Familie, die noch aus Vater Hiroyuki, Mutter Miyako und Hund Peropero besteht, eher ein ziemlich unordentlicher und wilder Haufen. Doch davon wissen die Leute an ihrer Schule nichts, für sie ist Yukino eine wandelnde Perfektion, immer gut gelaunt, immer hilfsbereit und sie weiß auf alles eine Antwort.
Dann tritt aber Soichiro Arima in ihr Leben, ein Junge, der sämtliche Mädchen aus ihrer Klasse begeistert, und der nicht weniger klug ist als sie selbst. So wird von da an ihm immer öfter Aufmerksamkeit geschenkt, und Yukino sieht in ihm bald ihren absoluten Feind, den es zu besiegen gilt. So lernt sie mehr und mehr, treibt ihre Perfektion immer weiter, und schafft es so schließlich in der Punktegesamtwertung über Arima zu kommen. Doch anstelle dass Arima nun in ein tiefes existenzielles Loch fällt, beglückwünscht er sie stattdessen über ihr gutes Ergebnis. Dies nun bringt Yukino aus dem Lot, so hatte sie sich das nicht vorgestellt, auch fühlt sie gar keine Genugtuung darüber nun wieder an der Spitze zu sein.

Doch was tun? Als sie am Boden zerstört nach Hause gehen möchte, wird sie von Arima festgehalten, der ihr zuflüstert, dass er sie sehr gern hat. Das nun katapultiert ihr Ego natürlich über die Stratosphäre hinaus. Dadurch fühlt sie sich nun ihm wieder überlegen und erteilt ihm eine eiskalte Abfuhr.
Doch einige Tage später zu Hause klingelt es an der Tür. Nun sind gerade ihre beiden Geschwister aus dem Haus gegangen, daher nimmt Yukino an, sie hätten den Regenschirm sicherlich vergessen, nimmt diesen, springt in Trainingsanzug und ungepflegten Äußeren aus der Tür, genau auf Arima, der ihr nur eine CD vorbeibringen wollte. Nun kennt ihr größter Rivale ihr schreckliches Geheimnis, dass alles was sie in der Schule tut, ein aufgesetztes Äußeres ist, um den Anderen zu gefallen. Selbst Arimas sonst perfekte Selbstbeherrschung bröckelt, als er diese Tatsache erkennt.

Dies nun versetzt Yukino in tiefe Verzweiflung, da Arima über ihr wahres Ich Bescheid weiß. Was wenn er es den Anderen wissen lässt etc.? Doch dazu lässt es Arima erstmal nicht kommen, er deckt Yukino schön mit seiner Arbeit zu, die sie für ihn zu erledigen hat, da er ansonsten doch etwas zu ihren Klassenkameraden/innen sagen könnte. Sehr widerwillig verrichtet Yukino diese Arbeiten auch, doch irgendwann kann sie es nicht mehr ertragen und läuft weinend davon. Nun ist es an Arima ihr zu erklären, dass er dies nur getan hat, um einen Grund zu haben  mit ihr reden zu können. Auf diese Weise beginnt die Beziehung zwischen den beiden langsam in den ersten beiden Episoden und hat noch viele Überraschungen und Wendungen parat.

So kommen im Laufe der Zeit viele neue Charaktere hinzu, wie die nervige, vielfräßige und doch zuckersüße Tsubasa Shibahime, eine Sandkastenfreundin von Arima, der  Yukino am Anfang ein Dorn im Auge ist, und über deren Liebesleben wir ebenfalls sehr viel erfahren werden.

     
Besonderheiten des Anime (u.a. Grafik, Musik etc.)

Ganz so perfekt wie Yukino ist der Anime leider nicht. So gibt es sehr viele Rückblenden auf frühere Episoden, was schon mit der Zusammenfassung am Beginn mancher Episoden startet. Mit fortlaufender Episodenzahl steigt auch der Einsatz an Realbildernzumix und Standbildern, so wie in den NGE Läuterungsfolgen, allerdings nicht ganz so konfus. Was das größte Manko der Serie ist, ist das Ende. Das Ende ist einfach zu einem Zeitpunkt wo kein Ende hingehört, nämlich mitten in der storyline. 

Grafisch werden vor allem die Charaktere ausgearbeitet, Hintergründe werden eher sehr hell dargestellt mit nicht sehr vielen Details. Die Aufmerksamkeit soll auf die Charaktere, deren Gefühle, Stimmungen gelenkt werden, was dadurch unterschwellig perfekt umgesetzt wird.
Daher sind die Charaktere sehr zum verlieben, vor allem Yukino in ihren unterschiedlichen Auftritten seitens Image Präsentation schliesst man sofort ins Herz, aber auch viele der Nebencharas wie Tsubasa oder Yukinos Geschwister sind sehr schön ausgearbeitet.
Es werden viele Standbilder eingesetzt, seien sie nun von der Seite ins Bild geschoben oder sonst wie in Szene gesetzt, allerdings passt dies zu dem Anime ansonsten würde er viel von seinen Charme verlieren.

Die Musik ist sehr gut auf den Anime abgestimmt. Das Intro und Outro sind klasse Stücke, die background Musik unterstreicht viele Szenen und hebt sie hervor. Vor allem bei Standbildszenen und sehr emotionsgeladenen Akten übernimmt die Musik die Sprache und drückt so die jeweiligen Gefühle und Emotionen perfekt aus.

Die Synchro ist ebenso sehr gut, sämtliche Sprecher und Sprecherinnen liefern Glanzleistungen ab, vor allem in vielen Monologen müssen sie ihr Können beweisen, aber auch in Gefühlsausbrüchen, traurigen und vollkommen überdrehten Szenen stellen sie ihr Können unter Beweis.

 
 
persönliche Meinung (Ta-kun)

Während Kazuya Tsurumaki 1997 an seinen Anime Furikuri arbeitete, werkelte im selben Studio - Gainax - Herr Anno, hinlängst bekannt durch Neon Genesis Evangelion, an Kare Kano.

Mit Kare Kano ist Herrn Anno, dem man eher weniger liebesgeladene Szenen zugemutet hätte, ein Anime gelungen, der in meinen Augen einer der besten dieses Genres ist. Allerdings steht Gainax natürlich als ein experimetelles Studio in Sachen Anime im Kurs, und so kann es sein, dass Einigen die sehr tiefsinnigen Dialoge doch etwas zu tiefsinnig sind, oder einfach der Animationseinsatz von Standbildern mit dem Rest der Animation eher weniger anspricht. Allerdings ist der Witz der Serie so schön und perfekt in Szene gesetzt, die Liebesgeschichte so romantisch umgesetzt, dass man eigentlich schon ins Schwärmen kommt beim Ansehen des Anime.

persönliche Meinung (Shaolan)

Wer das Manga zu Karekano kennt, weiß, dass es sich hierbei um eine Shojo Love story handelt, es kommen keine Roboter vor, keine der Charaktere besitzt irgendwelche Fähigkeiten, und die Hauptcharas sind überdurchschnittlich gute Schüler, die sich nach ein paar eher trivialen Komplikationen und Missverständnissen ineinander verlieben.
Hideaki Ano schafft es allerdings, aus diesen zugegeben recht simplen Zutaten, ein interessantes Anime zu gestalten, das sowohl mit viel Gefühl, als auch mit vielen Slapstick Einlagen gekonnt in Szene gesetzt wird.
Die Serie ist viel mehr, als nur eine "Love Story", sondern enthält noch viele andere Zutaten, die das Anime zu mehr als nur eine triviale Teenager Love Sory machen.
Zwei Dämpfer gibt es aber:
Zum einen die ständigen Zusammenfassungen, und Extraepisoden, die noch einmal die Story "so far" nacherzählen. Ein Umstand, der auf Grund der ohnehin schon recht langsamen Storyentwicklung, mehr als nervig und unnötig ist.
Zum anderen das in der Luft hängende Ende, das dem Anime nicht annähernd einen befriedigenden Schluss verpasst.

 
 
 


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